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Weihnachten 2019

in Berichte-Ecke 25.01.2020 21:56
von Team James • 552 Beiträge

Autor: Breanna James

Irgendwie ist es schon eine Art Tradition, dass wir sämtliche Weihnachtsfeste auf Hawaii verbringen. Nicht nur, weil wir dort ein hübsches kleines Ferienhäuschen unser Eigen nennen, nein, auch weil wir dort unsere Freunde von Kailua Events regelmäßig nerven ähhh besuchen. Und außerdem arbeitet und lebt unser Sohn Nathan Romeo aktuell dort. Er absolviert ja bei den Rosenbergs seine Ausbildung zum Bereiter und bislang macht er sich gar nicht so schlecht. Unsere Kinder sind ja sowieso in unterschiedlichen Disziplinen unterwegs. Nathan geht Springreiten, Amber ist Dressurreiterin, Cameron wie sein Bruder eher im Stangenwald daheim und Aimee liebt es einfach, mit ihrer Tinkerstute mal auf Ausritte zu gehen oder Bodenarbeit mit ihr zu machen. Zoey und Jeanny sind ja noch zu klein, sie lernen aktuell erst auf ihren Shettys die Grundlagen des Reiten. Ich selber mache ja lieber die Vielseitigkeit unsicher, während mein Mann Logan wie seine Söhne im Springsport unterwegs ist.
Irgendwie ist es wohl in letzter Zeit auch in Mode gekommen, dass man seine Hochzeit an Weihnachten auf der zu dieser Zeit sehr sonnigen Insel Hawaii feiert. Dieses Mal jedoch waren die Rosenbergs an der Reihe, nachdem sich dort bereits unsere Nichte Julie und der Rosenberg-Spross Jerome im Jahr zuvor das Ja-Wort gegeben haben. Die Einladung war bereits im Sommer eingeflattert, persönlich überbracht vom zukünftigen Ehepaar Rosenberg, die sich ihren Lohn ja bei unseren Freunden vom Gestüt Johannsen verdienen. Jessica und Ben sind ja schon eine ganze Weile zusammen, auch wenn am Anfang alle dachten, das würde nie lange halten, schließlich liegen etwas mehr als 10 Jahre Altersunterschied zwischen den Beiden. Aber scheinbar pushen sie sich gegenseitig und spenden sich Trost, Liebe und Lust.

Als wir am 1. Weihnachtsfeiertag uns nun also im Standesamt in Honolulu einfanden, sortiere ich meine Kinder auf die Stühle, damit sie sich nicht zwischendurch anfingen zu streiten, und ich selber nahm mir ein Päckchen Taschentücher aus der Handtasche, weil ich bestimmt wieder flennen würde wie ein Schloßhund. So war es eben bei Hochzeiten, da gab es immer einen Grund für Freudentränen. Neben mir saß meine Nichte Julie mit ihrem Sohn Yannis und ihrem Mann Jerome, die ganz romantisch Händchen hielten. Auch Nathan, unser erstgeborener Sohn hatte sich natürlich eingefunden und ich konnte gar nicht glauben, dass das wirklich mein Sohn war. Nicht nur, dass er absolut aussah wie sein Vater Logan. In den letzten Monaten hatten wir uns nur sporadisch gesehen, aber er sah inzwischen richtig muskulös und stattlich aus, das machte bestimmt das gute Wetter, ein ansässiges Fitnessstudio und die harte Arbeit unter Rick. Der war ja von jeher schon eher streng und wehe, man gab nicht 110 Prozent. Manchmal frage ich mich ja, wie man mit so jemandem verheiratet sein kann, aber dann sehe ich Jeanine und muss lachen. Sie passt wie die Faust aufs Auge zu ihrem Mann und so wundert es mich nicht, dass sie nach all der langen Zeit immer noch glücklich verheiratet sind.
Als es dann endlich losging mit der Trauung, die der Standesbeamte mit ruhiger Stimme und einer gewissen Portion Charme und Humor durchführte, weinten und schmunzelten viele der anwesenden Frauen gleichzeitig und auch die Braut musste das ein oder andere Tränchen wegwischen. Ben hielt dabei die ganze Zeit Blickkontakt mit ihr und tätschelte ihr die Hand. Er sah aber auch wirklich fesch aus in seinem schicken schwarzen Smoking mit den blitzblank polierten Schuhen. Sie gaben sich beide nacheinander das Ja-Wort, schworen sich Treue und Beistand in guten wie in schlechten Zeiten und küssten sich zu den Klängen von Ed Sheerans Song "Perfect". Meine Kinder benahmen sich heute angesichts der vielen Erwachsenen auch mal anständig und so stahl ich meinem Mann Logan ein kleines Küsschen, welches am Abend bestimmt wieder ein Feuer entzünden würde. So waren wir eben, manchmal etwas triebgesteuert aber immer füreinander da und gute Menschen.

Die Feier ging bis in die späte Nacht hinein und wir kamen alle zu unseren Tänzen mit dem frisch angetrauten Ehepaar Rosenberg. Ben hatte beschlossen, den Nachnamen Rosenberg anzunehmen, weil Jessica sehr daran hängt und er sie halt eben liebt. Am Nachmittag nach der Trauung gab es auf der Anlage der Rosenbergs, die von einem Team speziell für die Feier hergerichtet worden war, ein großes Kuchenbüffet, mit welchem laut Jeanine die ganze Fussballmannschaft von Familie James gesättigt werden konnte. Neben Kaffee und Tee gab es auch kalte Softdrinks und Bier, sodass jeder etwas fand, auf was er gerade Lust hatte. Ein kleiner asphaltierter Bereich war zur Tanzfläche umfunktioniert worden und hier hatte auch die kleine Band, welche von Ben und Jessica engagiert worden war, ein Plätzchen gefunden. Die Musik selber war querbeet, von Ed Sheeran über Tones and I mit Dance Monkey und einige ältere Rocksongs wurde so ziemlich alles gespielt und man konnte sich auch was wünschen. Das Abendmahl bestand aus 3 Gängen, als Vorspeise gab es Hochzeitssuppe, Honigmelone und Schinken und Blattsalate mit gebratenem Fisch / Fleisch, während es als Hauptgang diverse Sorten Fleisch und Fisch mit verschiedenen Beilagen gab. Es war quasi so eine Art Büffet, wo sich jeder selber aussuchen konnte, was er wollte und auch Vegetarier/Veganer wurden nicht vergessen. Der Nachtisch bestand dann aus Obstsalat, Mousse au Chocolat und den übrig gebliebenen Kuchen und Torten vom Nachmittag. Es wurde viel gelacht, getratscht, getanzt, sodass man gar nicht wirklich mitbekam, dass es spätabends wurde. Jessica und Ben, die zwei zu halben Thronen umfunktionierte Stühle bekommen hatten, begannen dann schließlich auch mit dem ersten Tanz und Ben wirbelte seine Frau in ihrem hübschen weißen Brautkleid über die improvisierte Tanzfläche. Schließlich gesellten wir uns auch dazu und Logan legte mit mir einen netten Walzer hin. Irgendwie waren wir soweit, dass ich mit Jeanine tanzte und Rick und Logan sich köstlich darüber amüsierten, dass wir kein gutes Lesbenpaar wären, wenn wir denn eins wären, weil wir uns ständig foppten.

Gegen 2 Uhr nachts verabschiedeten wir uns aber dann doch, weil die Feier sich sowieso langsam auflöste und so trugen wir die jüngsten Kinder halber in ihre Betten. Immerhin schliefen sie nun alle und Logan und ich konnten uns einander hingeben, angeregt von der romantischen Feier. Lange hielten wir jedoch nicht durch, ehe uns selber die Augen zufielen.


zuletzt bearbeitet 25.01.2020 22:17 | nach oben springen


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